Vertreter*innen verschiedener Facharbeitsebenen der Landkreise im Untersuchungsgebiet Interko2 waren am 10. Juli 2019 eingeladen, um gemeinsam zu diskutieren, welche Bedeutung Mobilität im Kontext integrierter Wohnstandortentwicklung zukommt.
Am 10.07.19 fand in Leipzig im Leibnitz-Institut für Länderkunde die erste Fokusgruppe zum Thema „Erreichbarkeit“ statt. Anwesend waren Vertreter*innen des Landkreises Leipzig und des Saalekreises, des RPV Leipzig-Westsachen, der Städte Brandis, Halle und Leipzig, des MDV, der THÜSAC, des Regionalbusses Leipzig sowie des Teams Interko2. Da Wohnstandortentwicklung immer auch mit dem Thema Mobilität zu denken ist, diskutierten die 19 Anwesenden im Workshop u.a. dazu, welche Bedeutung „Mobilität“ im Kontext integrierter Wohnstandortentwicklung zukommt und wie sich diese klimafreundlich darin verankern lassen kann.
Konzentrierte Diskussion im Workshop: Welche Bedeutung bekommt „Mobilität“ im Kontext integrierter Wohnstandortentwicklung?
Input: „Landkreis Leipzig in Fahrt“ – Chancen und Grenzen neuer ÖPNV-Lösungen
Fotos: Anna Dunkl (IfL)
Vorträge, Workshops und Podiumdiskussion
Nach einer kurzen Vorstellung aller Mitglieder der Fokusgruppe Erreichbarkeit sowie einer Eingangspräsentation zum Projekt Interko2 durch die Projektleiterin Dr. Bergfeld wurde zunächst gemeinsam im Workshop unter der Leitung von Dr. Tim Leibert herausgearbeitet, welche Erwartungen an ein Wohnflächenkonzept bestehen und welche Hemmnisse auf dem Weg zum Konzept identifiziert werden. Darin hoben die Teilnehmenden hervor, dass Wohnflächenentwicklung und Verkehrsplanung nur zusammen zu denken sind und Verkehr viel stärker in Standortentscheidungen einfließen sollte. Aber auch aktuelle gesellschaftliche Problemlagen, wie Mietpreisentwicklungen und persönliche Umzugsabsichten, sind entscheidende Stellschrauben und lassen sich nur schwer prognostizieren. Schwierigkeiten, um auf kurzfristige Veränderungen einzugehen, bereitet dabei ein oftmals zu starres Planungsinstrumentarium.
Es braucht ein ökologisches und soziales Bewusstsein bei den Planenden, Wohnflächenentwicklung und Verkehrsplanung zusammen und den Verkehr nicht erst hinterher zu denken – Eine Teilnehmerin*
Ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität – und darin waren sich die Anwesenden einig – ist die Stärkung des Alltagsradverkehrs. Doch häufig liegt der Fokus noch zu stark auf den touristischen Radwegen. In multimodalen Netzten, wo der ÖPNV nicht jeden Standort erreicht, kann dabei die Erreichbarkeit mit dem Rad hohes Potential bieten. Daneben sind barrierefreie Haltestellen sowie eine bessere Taktung, aber auch Pünktlichkeit und genügend Sitzplätze wichtige Faktoren um den ÖPNV attraktiv zu halten.
Vorhandene Infrastruktur ist ganz wesentlich für Zuzügler und Neubürgerinnen. Aber Konzepte hinken i.d.R. der Dynamik der Realität hinterher. Ich wünsche mir eine bessere Vernetzung, Abstimmung zwischen den Kommunen, z.B. durch Bilden von Aktionsräumen – Ein Teilnehmer
Im Anschluss informierte Herr Fröhner vom Regionalbus Leipzig anhand des aktuellen ÖPNV-Projekts „Landkreis Leipzig in Fahrt“ über Chancen und Grenzen neuer ÖPNV-Lösungen. Des Weiteren wurden durch den MDV die Ergebnisse aus den Erreichbarkeitsanalysen in der Region vorgestellt. Durch das Projektteam Interko2 wurde zum Schluss ein kurzer Input zum derzeitigen Arbeitsstand mit Ausblick für die anstehenden Arbeitsschritte und Schwerpunkte auf dem Weg zum integrierten Wohnflächenkonzept gegeben.