Am 8. und 9. April 2019 fand das 11. Dresdner Flächennutzungssymposium statt. Die Veranstaltung des Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IöR) wurde genutzt, um Ergebnisse von Interko2 vorzustellen und sich tiefergehend zu vernetzen.
Am 8. und 9. April 2019 kamen in Dresden Wissenschaftler*innen aus verschiedensten Disziplinen für Vorträge, Workshops und eine Podiumsdiskussion rund um Themen der Flächeninanspruchnahme und Flächennutzung im Rahmen des vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) veranstalteten 11. Dresdner Flächennutzungssymposium zusammen. Interko2 wurde durch Anna Dunkl und Björn Braunschweig mit zwei Postern vertreten. Auch die anderen Projektmitglieder nutzen die Veranstaltung, um sich mit den rd. 40 Referent*innen und 100 weiteren Teilnehmer*innen zu vernetzen.
Das Hotel de Saxe bot den Teilnehmer*innen als Veranstaltungsort jede Menge Platz, um sich zu vernetzen Auch Vertreter*innen der Privatwirtschaft nutzten die Veranstaltung, um gezielt Fachpublikum anzusprechen Björn Braunschweig (FSU) stellt das Poster von Anna Dunkl (links) und sein eigenes (rechts) vor
Fotos von A. Pohl und U. Schumacher, IöR Media
Vorträge, Workshops, Tutorials und Podiumdiskussion
Das Projekt Interko2 war auf dem 11. Dresdner Flächennutzungssymposium gleich mit zwei Postern vertreten. Das Poster „Interko2 – Integriertes Wohnflächenkonzept in großstädtischen Wachstumsregionen“ von Anna Dunkl (IfL) und Björn Braunschweig (FSU) befasste sich mit der demographischen und baulichen Entwicklung im Untersuchungsgebiet von Interko2 und diente der Darstellung erster Ergebnisse. Das Poster „Stadt-Land-Dualismus – Ein überholtes Konstrukt als Faktor angespannter Wohnungsmärkte und erhöhter Flächeninanspruchnahme?“ von Björn Braunschweig (FSU) zeigte anhand empirischer Daten und theoretischer Überlegungen den Zusammenhang zwischen dem im Untersuchungsgebiet geschaffenen Angebot im Ein- und Zweifamilienhaus-Segment, sozialer Segregation und den Vorstellungen davon, was das Leben auf dem Land und in der Stadt ausmacht, auf.
„Auch bei hohem Wohnungsbaudruck müssen Freiräume und Freiflächen erhalten bleiben. Wir brauchen einen integrierten Ansatz, um das Flächensparziel zu wahren und der gesteigerten Nachfrage gerecht zu werden“
In anschließenden Diskussionen konnten die vorgetragenen und dargestellten Aspekte mit den anwesenden Vertreter*innen aus Wissenschaft, Privatwirtschaft und Forschung diskutiert und neue Kontakte geknüpft sowie bestehende vertieft werden.
Aus der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus waren zudem Stadt-Land-Navi und ReProLa mit je einem Vortrag vertreten. Während Matthias Pietsch von der Hochschule Anhalt vom Start des Stadt-Land-Navi-Projekts berichtete, ging Andrea Früh-Müller der Forschungsgruppe ART (ReProLa), auf die Flächeninanspruchnahme und mögliche Steuerungsmöglichkeiten im Stadt-Land-Nexus der Metropolregion Nürnberg ein.
Neben den zahlreichen fachlichen Vorträgen, wurden praktische Ansätze zudem in einer Podiumsdiskussion besprochen. Hierzu traten Frank Pfeil (Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, Dresden), Wolfram Günther (MdL Sachsen – Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Dresden), Peter Fritsch (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Berlin), Wolfgang Socher (Umweltamt, Dresden) und Matthias Röder (Konglomerat e.V., Dresden) ins Zwiegespräch und diskutierten Ansätze, um Wohnraum bezahlbar zu halten, ohne dass Flächeninanspruchnahmen sich erhöhen.
„Wenn wir Flächen kontingentieren, brauchen wir einen Ansatz, der kleinere Kommunen weder bevorzugt, noch benachteiligt. Simple und einseitige Lösungen müssen hier scheitern.“
Ausgewählte Vorträge und Poster erscheinen als Buchbeiträge in einer Synthese des 11. Dresdner Flächennutzungssymposium. Hierzu zählt auch der Beitrag von Björn Braunschweig „Stadt-Land-Dualismus als Faktor erhöhter Flächeninanspruchnahme und angespannter Wohnungsmärkte?“. Die Veröffentlichung ist bis Ende Oktober 2019 geplant.